Der Tourismus als Lebensraumgestalter
Am 17. September 2024 fand ein inspirierendes Webinar der Alpine Pearls Academy mit dem Titel „Tourismusorganisationen als Lebensraumgestalter“ statt. Werner Zanotti, Geschäftsführer der Brixen-Tourismusgenossenschaft, eröffnete die Diskussion und gab spannende Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Chancen des Tourismus in Südtirol.
Zanotti verwendete das Eisbergmodell, um die oft verborgenen Aufgaben von Tourismusorganisationen zu verdeutlichen. Er betonte, dass viele dieser Tätigkeiten, wie strategische Planung, Kooperation mit lokalen Betrieben und die Pflege der kulturellen Identität, für die Gäste unsichtbar bleiben, jedoch entscheidend für die nachhaltige Entwicklung der Region sind. Besonders während der Covid-Zeit musste der Tourismussektor flexibel reagieren und neue Wege finden, um den Gästen sichere und hochwertige Erlebnisse zu bieten.
Herausforderungen im Tourismus
Ein zentrales Thema des Webinars waren die globalen und regionalen Herausforderungen des Tourismus. Die Umweltauswirkungen durch die zunehmende PKW-Nutzung in touristischen Regionen und die Notwendigkeit, die Aufenthaltsdauer der Gäste zu verlängern, wurden besonders hervorgehoben. Werner Zanotti betonte, dass nachhaltige Mobilitätslösungen, wie die Förderung öffentlicher Verkehrsmittel und sanfter Mobilität, dringend erforderlich sind, um die Belastungen durch den Verkehr zu reduzieren. Auch die demografischen Veränderungen und der zunehmende Arbeitskräftemangel im Tourismussektor stellen große Herausforderungen dar. Hier braucht es innovative Konzepte, um den Tourismus als attraktiven und zukunftsfähigen Arbeitsplatz zu gestalten.
Die Rolle der Tourismusorganisationen als Lebensraumgestalter
Werner Zanotti rief dazu auf, dass Tourismusorganisationen eine aktive Rolle als "Lebensraumgestalter" einnehmen sollten. Das bedeutet, eng mit der lokalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um Projekte zu fördern, die sowohl den Bewohnern als auch den Gästen zugutekommen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Einbindung hochwertiger regionaler Produkte und der Förderung einer authentischen, regionalen Gastronomie. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die touristische Attraktivität steigern, sondern auch zur Bewahrung der kulturellen Identität und der Natur beitragen.