AlpWeek 2024
Unter dem Motto "Alpen in unseren Händen" fand vom 23.-25. September 2024 die sogenannte AlpenWoche in Nova Gorica, Slowenien statt. Diese dreitägige Konferenz versammelte mehr als 200 Teilnehmer aus Politik, Forschung, gemeinnützigen Organisationen, Vertretern der Zivilgesellschaft, Anwohnern und jungen Menschen, um über die nachhaltige Entwicklung des Alpenraums zu diskutieren.
Von Alpine Pearls war Sarah Twardella vor Ort und nutzte die Gelegenheit für den Austausch mit bereits bekannten Vertretern, Projektpartnern, Mitgliedern (Bohinj) und knüpfte neue interessante Kontakte.
In diesem Blogbeitrag findet ihr eine Zusammenfassung der Veranstaltung.
Alpen in unseren Händen
Seit 2016 war ich diesen Jahr das zweite Mal bei einer AlpenWoche und habe in den zwei Tagen die Gelegenheit zum Networking genutzt und an interessanten Workshops und Vorträgen teilgenommen. Die folgenden Themen und Präsentationen sind mir besonders in Erinnerung geblieben:
Gibt es eine Green Economy? Kann ein Wirtschaftssystem auf Wachstum abgezielt und nachhaltig sein?
Die Klimatologin Lučka Kajfež Bogataj sprach über das Thema Green Economy und die Vereinbarkeit von Wachstum und echter Nachhaltigkeit. Wie passen diese beiden Themen zusammen? Ihrer Meinung nach nicht wirklich, denn wir können aufgrund der planetarischen Grenzen kein unbegrenztes Wachstum verfolgen und immer mehr Ressourcen verbrauchen. Auch ein technologischer Fortschritt könne nicht die Nonplusultra-Lösung sein, war ihre Meinung. Für mich macht das absolut Sinn – wir müssen Lösungen finden, die zukunftsorientiert und realistisch sind.
Gemeinwohl in den Alpen
Das Thema Gemeinwohl kam im Rahmen der Konferenz mehrfach auf und wurde aus verschiedenen Perspektiven diskutiert, ein Aspekt dabei war die Wirtschaft, das Thema Einkommen und die eklatanten Unterschiede. Ich finde das Thema sehr interessant, auch im Hinblick auf den Aspekt des ersten Vortrags – unbegrenztes Wachstum. Es ist spannend, über alternative Instrumente und Praktiken nachzudenken.
Konflikte lösen und miteinander statt gegeneinander
Der erste Workshop, den ich besuchte, befasste sich mit dem Thema „Wir gegen sie“ - Konflikte und Interessensunterschiede und wie man damit umgeht. Ein Ansatz war hier das aktive Zuhören und Reagieren auf die Aussagen anderer, was wir in einer Praktischen Übung veranschaulicht bekamen und vorher und nachher über Unterschiede in der Kommunikation und Wirkung diskutierten.
BeyondSnow Workshop
Ich habe außerdem am Workshop „Alpen ohne Schnee“ teilgenommen, der im Zusammenhang mit dem Alpenraumprojekt BeyondSnow stattfand. In der von Allianz in den Alpen und dem WWF organisierten Veranstaltung beschäftigten wir uns mit dem Thema Schneemangel aufgrund des Klimawandels und dessen sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen auf lokaler Ebene. Der Glaziologe Georg Kaser stellte das Phänomen der Gletscherschmelze und deren Auswirkungen vor. In Form eines Rollenspiels wurde dieses komplexe Thema mit verschiedenen Vertretern von Stakeholdern auf amüsante Weise diskutiert.
Insgesamt hat mir auch das Motto der Konferenz „Alpen in unserer Hand“ besonders gefallen, denn es zeigt, dass jede und jeder seinen Beitrag leistet – mit jeder Entscheidung, die getroffen wird. Die Frage ist, wie diese Entscheidungen aussehen.
Über die Veranstaltung:
Die AlpenWoche 2024 ist eine internationale Veranstaltung, die von folgenden alpinen Organisationen, die sich für den Schutz der Berge und eine nachhaltige Entwicklung einsetzen, gemeinsam organisiert und vom Slowenischen Vorsitz der Alpenkonvention finanziell unterstützt wird:
- Allianz in den Alpen
- Ständiges Sekretariat der Alpenkonvention
- Interreg Alpenraumprogramm
- Alpenstadt des Jahres
- CIPRA International
- CIPRA Slowenien
- ISCAR Alpenforschung
- WWF
- Posoški Entwicklungszentrum
- GO! Kulturhauptstadt Nova Gorica und Gorizia.
Gruppenfoto im Header: © Cimet Studio